Wie hätten Jugendliche gewählt?

01. Oktober 2021

Klimawandel, Digitalisierung und Modernisierung – diese Schlagworte bestimmten den Bundestagswahlkampf der letzten Wochen. Und viele Jugendliche haben leidenschaftliche Diskussionen geführt, wenn es um diese Themen ging. Nur: Abstimmen durften sie am 26. September 2021 nicht. Bekanntlich kann man in Deutschland erst mit 18 Jahren an die Wahlurne treten.

Anders ist das bei der Juniorwahl, die wenige Tage vor der Bundestagswahl am Gymnasium LSH Marquartstein von den Teilnehmern des P-Seminars „Politik und Zeitgeschichte“ unter der Leitung von Frau Mix durchgeführt wurde. Schülerinnen und Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe waren aufgefordert, ihre Stimme abzugeben. Und das haben sie getan: 351 Stimmzettel mussten am Ende ausgezählt werden, um das mit Spannung erwartete Ergebnis zu ermitteln. Nicht überraschend war, dass Die Grünen viele Stimmen gewinnen konnten. Weniger vorherzusehen war, dass die FDP 20,5% holen konnte. Damit ist sie am Gymnasium LSH Marquartstein die zweitstärkste Partei, noch vor SPD und CSU.

Bei der Juniorwahl geht es um das Üben und Erleben von Demokratie. Das Projekt soll Schülerinnen und Schüler frühzeitig an das Thema Wahlen und Politik heranführen und sie auf die künftige Partizipation im politischen System vorbereiten. Neben der Motivation, zur Wahl zu gehen, soll Begeisterung und Interesse an Politik geweckt werden und somit die Grundlage für späteres gesellschaftliches Engagement entstehen. Das Projekt zur politischen Bildung basiert auf zwei Hauptsäulen: die unterrichtliche Einbindung und eine originalgetreue Wahlsimulation. Durch die Wahlbenachrichtigung, die Stimmzettel mit den Kandidatinnen und Kandidaten des Wahlkreises und die Einrichtung eines Wahllokals mit Wahlhelfern sowie einem Wählerverzeichnis erleben die Schülerinnen und Schüler eine „richtige“ Wahl. Interesse für das aktuelle politische Geschehen ist auf jeden Fall gefördert worden. Fazit ist auch: Jugendliche wählen anders, aber nicht radikal.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des P-Seminars sind zufrieden mit der Durchführung der Wahl und werden gespannt die Regierungsbildung in den nächsten Wochen verfolgen. Außerdem suchen sie Sponsoren für eine „Demokratie-Aktie“ (250 €), um das Projekt Juniorwahl auch weiter zu ermöglichen.                                                                                        (Text: R. Mix)